7 Fitness-Fehler: 7 Dinge, die du NICHT tun solltest, um fit zu werden

Verwirren dich die abertausenden Fitnesstipps? Es gibt etliche Ratschläge zu den Themen Gesundheit und Fitness da draussen – und viele widersprechen sich auch noch.

Und ehrlich gesagt: Auch wenn viele Tipps vielleicht gut gemeint sind, sie bringen dich einfach nicht weiter.

Sie blockieren dich.

Denn es fühlt sich so an, als ob es immer mehr Dinge gibt, die du beachten musst. Eine schier endlose Liste an Anforderungen für das „richtige“ Training und die „richtige“ Ernährung.

Mein Vorschlag: Ignore the bullshit. Versuche es einmal umgekehrt. Konzentriere dich stattdessen auf die Dinge, die du NICHT tun solltest um fit zu werden.

Anstatt dich mit Einzelheiten aufzuhalten wird so dein Blick frei für die wesentlichen Faktoren deiner Fitness.

Hier sind daher (die heiligen) 7 Dinge, die du besser NICHT tun solltest, um fit zu werden.

Du stellst fest, dass du ein paar Pfunde zugelegt hast. Außerdem bist du außer Puste, wenn du nur ein paar Treppen hochsteigst. „Zeit etwas zu ändern“, denkst du und meldest dich im Fitnessstudio an: 

„Ab jetzt geht es dreimal in der Woche ins Studio und noch zweimal in der Woche zum Laufen in den Wald! Und die Ernährung wird auch umgestellt!“

So löblich dieser Enthusiasmus ist – sind diese Pläne auch wirklich langfristig durchzuhalten? Hast du überhaupt Zeit für so viele neue Verpflichtungen? 

Meistens scheitern groß angelegte Pläne an ihrer Umsetzung. Weil du einfach zu viel auf einmal verändern möchtest.

Leider kannst du aber nicht „mal eben“ fit werden. Das geht nur, wenn du wirklich am Ball bleibst.

Es ist klasse, wenn du motiviert bist und großartige Pläne für deine Fitness hast. Aber Motivation ist nur kurzfristig

Was uns fehlt ist nicht Motivation, sondern Trainingsrealismus. Du brauchst einen realistischen Trainingsplan, den du über einen längeren Zeitraum auch einhalten kannst. 

Außerdem sollte er flexibel genug sein, um sich an die ständig neuen Anforderungen in deinem Leben anzupassen.

Fange also lieber klein an. Starte deine Fitnessroutine mit wenigen, kleinen Veränderungen. Trainiere beispielsweise erst einmal von zu Hause aus, vielleicht nur 15 Minuten am Tag.

Erhöhe deine tägliche Schrittzahl eine wenig, anstatt gleich täglich 5 Kilometer laufen zu wollen.

Deine Fitnessziele erreichst du nur durch Beharrlichkeit. Die großartigsten Pläne nützen wenig, wenn du sie nicht langfristig einhalten kannst.

Fitness-Fehler #2: Einen muskulösen Body oder ein Six-Pack als Fitnessziel haben

Fitness-Fehler: Fitnessziel Six-Pack

Besonders Männer, aber mittlerweile auch immer mehr Frauen, haben sich als Ziel gesetzt möglichst viel Muskeln aufzubauen. 

Als besonders begehrte „Trophäe“ gilt ein Six-Pack. Manche glauben sogar, dass ein Waschbrettbauch für Gesundheit und ultimative Fitness steht.

Dem ist nicht so. Viele, die ein Six-Pack besitzen, sind alles andere als gesund. Athleten mit Essstörungen, aber wohlgeformten Bauchmuskeln, gibt es in der Fitnessbranche zu Genüge. 

Sie glauben, sie müssten ihren Körper disziplinieren, ihn malträtieren, bis er so aussieht, wie sie es sich vorstellen. Körperdisziplinierung und Körperdysmorphie gehen Hand in Hand.

Der Preis für ein Six-Pack ist oftmals hochUnd viele von uns können sowieso nie ein Waschbrettbauch erlangen – da kannst du noch so viel trainieren und entbehren. 

Natürlich kannst du durch Fitnesstraining schlanker und muskulöser werden! 

Aber wir haben mittlerweile durch das Internet, der Werbung und dem gesellschaftlichen Druck nur noch den „perfekten Körper“ im Sinn. Wir wollen alle wie ein Covermodel auf einer Fitnesszeitschrift aussehen.

Und die Hürden für diesen „perfekten Körper“ wurden in den letzten 20 Jahren immer höher gelegt (danke Internet!). 

Selbst wenn du es trotzdem versuchst und jahrelang trainierst: Es gibt keine Garantie, dass du diesen Körper je bekommst. 

99% von uns werden diesen Körper nie erreichen.

Denn dein Körper ist nicht unendlich formbar! Selbst wenn: Formbare Körper sind nie fertig. Du wirst nie zufrieden sein! 

Und Fitness ist leider nicht der große „Gleichmacher“, der jeden ein Covermodel-Body beschert. 

Konzentriere dich lieber auf den Prozess: Form follows function! Du stehst mit keinem in Konkurrenz. Hier geht es nur um dich und deine Fitness. Vergleiche dich lieber nur mit dir selbst. 

Erkenne die Fortschritte an, die du auf deiner Fitnessreise machst, anstatt den Körper eines anderen zu begehren.

Fitness-Fehler #3: Immer so intensiv wie möglich trainieren

Wann war ein Training für dich erfolgreich? Was macht ein gutes Workout aus?

Wenn deine Antwort lautet: „Wenn ich schweißgebadet auf dem Boden liege und alles gegeben habe“, dann liegst du falsch.

Es kann durchaus befriedigend sein beim Training mal so richtig Gas zu geben und die eigenen Grenzen auszuloten. Wenn du aber glaubst, dass du ständig alles geben musst, dann begehst du einen großen Fehler.

Training fordert den Körper – sonst wäre es kein Training. Wenn du es aber übertreibst, wird sich dein Körper mit einerAnfälligkeit für Verletzungen und Krankheiten bedanken. Und wenn du krank oder verletzt bist, kannst du gar nicht mehr trainieren!

Fitness sollte dir nicht die letzte Energie rauben, sondern im Gegenteil: Fitness sollte dir Energie geben! 

Das beste Anzeichen für ein gutes Workout besteht aus einer angenehmen Erschöpfung. Gehe noch mit Energie aus dem Workout heraus! Dann machst du alles richtig. 

Weder hochintensives Intervalltraining noch ein Krafttraining bis zum Muskelversagen ist für die meisten von uns sinnvoll. Im Cardiosport heißt es auch nicht umsonst „Laufen ohne zu Schnaufen“, denn das ist der beste Trainingsbereich für deine Fitness. 

Wir glauben, wir müssten unseren Körper schinden. Ansonsten „bringt das Training nichts“. Doch das bringt höchstens Probleme, aber keine Fitness. 

Versuche lieber MIT dem Körper zu arbeiten und achte auf die Signale, die dein Körper dir sendet.

Fitness-Fehler #4: Nur auf die Waage achten

Fitness-Fehler: Nur auf die Waage achten

Wir lassen uns gerne von den Zahlen auf der Waage beeinflussen. Doch die Fokussierung auf die Waage kann uns beim Ab- oder Zunehmen auch ganz schnell die Laune verderben.

Denn egal, ob du nun ein paar Kilo zu viel oder zu wenig auf den Rippen hast: Der Gang zur Waage ist mit Scham besetzt.

Dabei hat die Zahl, die du auf der Waage siehst oftmals nichts mit deiner Fitness zu tun. 

Sie sagt zudem nichts darüber aus, wie viel Fett- oder Muskelmasse du besitzt. 

Wenn du ein paar Kilo zu viel hattest und die Waage zeigt nun weniger an, dann magst du vielleicht erst einmal glücklich sein. Aber was, wenn du Muskelmasse verloren hast? 

So geht es vielen, die nur ein „Fettverbrennungstraining“ während einer Diät betreiben, aber das Krafttraining sträflich vernachlässigen. Sie sind dann mit dem Ergebnis auch nicht zufrieden und fangen wieder mit den schlechten Ernährungsgewohnheiten an. 

Umgekehrt wird dem Hardgainer gerne empfohlen „einfach mehr zu essen“. Ernährungspläne mit 4000 kcal und mehr sind nicht ungewöhnlich – auch wenn du vielleicht nur 2800 kcal oder weniger benötigst. Die Zahlen auf der Waage mögen nach oben gehen. Aber ist das ein Grund zur Freude? 

Muskelaufbau ist ein langsamer Prozess – gerade wenn du ein Hardgainer bist. Wenn die Zahlen auf der Waage schnell steigen, dann ist das nur Fett. Die Amerikaner haben dafür den Begriff „skinny-fat“ erfunden: Noch immer kaum Muskeln, dafür aber ein stattliches Bäuchlein.

Wichtiger als die Zahl auf der Waage ist die Körperzusammensetzung: Wie viel Fett- und wie viel Muskelmasse besitzt du wirklich? Diese Zahlen sind aufschlußreicher. 

Doch solltest du auch an ihnen nicht zu sehr hängen (siehe Fitness-Fehler #7). Konzentriere dich lieber aufs Training und guten Ernährungsgewohnheiten, anstatt auf die Zahl auf der Waage.

Fitness-Fehler #5: Eine Diät machen

Mittlerweile hat es sich schon herumgesprochen: 95% aller Personen, die eine Diät machen, landen nach einiger Zeit wieder beim Ausgangsgewicht oder legen sogar noch etwas zu.

Kein Wunder, denn eine Diät ist per Definition eine kurzfristige Sache. Und vor allem eine Restriktion, die du nicht lange durchhältst. 

Egal um welche Diät es sich handelt, letztendlich geht es immer darum irgendwo bewusst oder unbewusst viele Kalorien einzusparen. Und das führt zu Hunger und noch mehr Appetit. 

Zudem steigen deine Stresshormone und deine Stoffwechselhormone (wie Leptin) geraten durcheinander. Und gegen deine Hormone kommst du nicht an. Letztendlich gewinnen sie immer. 

Das Ende vom Lied: Du isst wieder mehr. Wenn du Pech hast kommt es zu Binge-Eating-Attacken, bei denen du innerhalb kurzer Zeit große Nahrungsmengen in dich hineinstopfst. 

Mit Fitness hat eine Diät nichts zu tun!

Insbesondere dann, wenn du dabei nicht regelmäßig trainierst. Aber wie solltest du auch, wenn du keine Lust dazu hast, weil du ja eine Diät einhältst und dich ständig hungrig und schlapp fühlst?

Für permanente Resultate benötigst du keine Diät, sondern die richtigen Ernährungsgewohnheiten. 

Die beste Körperzusammensetzung (ansehnliche Muskelmasse und wenig Fett) haben übrigens diejenigen, die besonders viel essen – und auch wieder viel verbrauchen. Also Athleten und Sportler.

Fitnesstraining ist daher nicht zu unterschätzen, auch wenn es dir nicht unbedingt direkt dabei hilft abzunehmen.

Fitness-Fehler #6: Sich von Trends beeinflussen lassen

Vielleicht hast du auch schon mal ein Fitnessgerät gekauft, das jetzt im Keller oder auf dem Speicher steht und verstaubt. 

Möglicherweise hast du schon einmal HIIT-Workouts gemacht, weil sie angeblich mehr Fett verbrennen. Aber stimmt das, oder ist das nur ein Trend?

Wir lassen uns vom Marketing der Fitnessindustrie gerne beeinflussen. Wir hoffen, dass das nächste Gadget, oder die nächste Trainingsmethode uns endlich dabei hilft fitter zu werden. 

Dabei lebt die Fitnessindustrie von deinem Scheitern! 

Denn wenn du noch mit dem Trend vom letzten Jahr zufrieden wärst, dann könnten sie dir dieses Jahr keinen neuen aufschwatzen. 

Gäbe es tatsächlich das „ultimative Fitnesstool“, oder die „ultimative Trainingsmethode“, dann wäre die Fitnessindustrie pleite. Denn sie könnte dir nichts Neues verkaufen. 

Dabei ist weder die Ausrüstung noch die Methode das Problem. Wenn du willst, kannst du mit dem eigenen Körpergewicht und uralten Übungen wie Liegestütze und Klimmzüge fit werden.

Das eigentliche Problem ist das „shiny new object syndrome“: Wir fokussieren uns nur allzu gern auf neue Dinge, egal ob sie uns weiterbringen oder nicht. 

Trends haben leider einen Nachteil: Sie lenken vom Wesentlichen ab. Und das ist dein Einsatz und deine Beharrlichkeit in Sachen Training und Ernährung. 

Die Mittel sind weniger wichtig als dein Durchhaltevermögen, wenn es um deine Fitness geht.

Wir hopsen lieber von Trend zu Trend und halten uns an Nebenschauplätzen auf, anstatt das zu tun, was wir eigentlich sollten. 

Es ist halt viel einfacher sich noch ein neues Fitnessgerät zu kaufen, oder noch ein Artikel im Internet über den nächsten Hype zu lesen, als wirklich „dein Ding zu machen“ und zu trainieren.

Fitness-Fehler #7: Nur auf Zahlen hören

Fitness-Fehler: Nur auf Zahlen hören

Du kennst deine durchschnittliche Schrittzahl, dein Körpergewicht, das Trainingsgewicht deiner Hanteln oder Maschinen im Fitnessstudio, deinen täglichen Kalorienbedarf?

Dann bist du womöglich in die Quantifizierungsfalle geraten: Du hörst mehr auf Zahlen, als auf deinen eigenen Körper.

Heute lässt sich alles messen. Das bedeutet aber nicht, dass du alles messen solltest. Denn keine Zahl, wie genau sie auch sein mag, sagt etwas über deine Fitness aus:

  • dein Trainingsgewichte sagen nichts darüber aus, ob du auch Muskeln aufbaust
  • dein Körpergewicht sagt nichts darüber aus, wie fit du genau bist
  • deine tägliche Schrittzahl sagt nichts über deine Herzgesundheit aus

Wir lieben Zahlen, weil sie objektiv erscheinen. Doch was letztendlich dahintersteckt ist nur eine Illusion: Der Anschein, das wir uns und unseren Körper kontrollieren könnten. 

Mit Zahlen entfremdest du dich immer mehr vom eigenen Körper. Dabei ist es genau unser Körper der viel besser darüber Bescheid weiß, wie es um unsere Fitness steht. Viel besser als alle Zahlen zusammen.

Wenn wir uns nur auf die Zahlen verlassen, dann verlieren wir den Blick nach innen. 

Zahlen mögen Rahmenbedingungen für unsere Fitness schaffen, aber letztendlich solltest du auf deinen eigenen Körper hören.

Fazit

Hältst du dich von diesen 7 Fitness-Fehlern fern, dann bist du ein ganzes Stück weiter, als viele, die jeden Trainings- und Ernährungsratschlag im Internet oder den sozialen Medien folgen. 

Du lässt dich nicht von Trends beeinflussen und hörst auf deinen Körper. Du achtest eher auf langfristige Ernährungsgewohnheiten und nicht auf kurzfristige Diäten. Du trainierst für dich und deine Gesundheit und nicht dafür, dass andere deine Muskeln bewundern. 

Kurzum: Du beginnst DEINE EIGENE Fitnessreise. Fitness sollte etwas mit Selbsterkenntnis zu tun haben und nicht mit Selbstoptimierung. Hole dir die Kontrolle über deinen eigenen Körper zurück und halte dich von diesen 7 Fehlern fern.

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