Wenn du fit sein möchtest, musst du trainieren. Am besten auch noch beides: Cardio- und Muskelaufbautraining. Doch findest du zwischen all den Alltagsverpflichtungen auch noch Zeit, um regelmäßig so viel Sport zu treiben?

Die Fitness-Industrie bietet dir eine attraktive Lösung für dein Zeitproblem: HIIT. Hochintensives Intervalltraining. Das sind super kurze Trainingseinheiten, die auch noch effektiver sein sollen als traditionelles Training. Alles natürlich mit Meta-Studien wissenschaftlich belegt.

Manche hochintensiven Trainingsmethoden versprechen sogar zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Sie wollen Muskeln aufbauen und gleichzeitig das lästige Cardio-Training ersetzen. Und nebenbei kannst du auch noch Fett abbauen, weil du angeblich nach dem Training einen hohen Nachbrenneffekt hast.

Ist HIIT also DIE Antwort auf all deine Fitness-Fragen? Solltest du hochintensiv trainieren, um fit zu werden? Immer langsam mit den jungen Pferden! Schauen wir besser noch einmal genauer hin…

Intervalltraining ist zumindest für Läufer ein alter Hut. Doch Ende der 1990er Jahre kam eine Studie heraus, die das hochintensive Intervalltraining in aller Munde brachte.

Eine Studie von Professor Izumi Tabata fand so großen Anklang, dass wir heute noch von Tabata-Training reden, wenn wir ein hochintensives Intervall von 20 Sekunden Belastung und 10 Sekunden Erholung meinen.

In den 2010er Jahren folgten weitere Studien, deren Resultate ebenso in den allgemeinen Fitnessdiskurs eingingen. So haben sehr kurze, aber intensive Trainingseinheiten im Jogging oder Radfahren die gleichen Ergebnisse in Bezug auf die aerobe Fitness gezeigt, wie viel längere Einheiten bei moderater Intensität.

Und so wurde ein neuer Fitness-Trend geboren: Das hochintensive Intervalltraining, kurz HIIT. Und noch heute wird die Fitness-Industrie nicht müde dessen vermeintlichen Vorteile anzupreisen. Neben der Zeitersparnis…

  • hast du angeblich einen höheren Nachbrenneffekt, d.h. du verbrennst mehr Kalorien, selbst über das Training hinaus.
  • soll HIIT besser für den Erhalt der Muskulatur sein als traditionelles Steady State Cardio (Laufen oder Radfahren durchweg in niedriger oder moderater Geschwindigkeit).
  • kannst du dir scheinbar zusätzliches Cardio-Training sparen, wenn du ein Muskelaufbautraining im Stil eines HIIT-Zirkeltraining machst.

Was ist dran an den Behauptungen? Kannst du wirklich mehr Fett abbauen und mehr Muskeln aufbauen mit HIIT? Und das alles mit weitaus kürzeren Trainingseinheiten? Ist HIIT die eierlegende Wollmilchsau unter den Trainingsmethoden?

Es gibt nicht das eine HIIT

Zunächst einmal müssen wir klarstellen, was wir eigentlich meinen, wenn wir von HIIT sprechen. Und da geht einiges durcheinander. Der ursprüngliche Trend meinte eigentlich nur ein Cardio-Training. Du konntest also deine langen Joggingläufe abkürzen, wenn du hochintensiv trainierst. Das war der Gedanke.

Mittlerweile ist HIIT aber zu einer Art Code-Wort für „kurzes, intensives Training“ geworden und meint nicht nur Cardio-Training, sondern beispielsweise auch ein Zirkeltraining mit dem eigenen Körpergewicht.

So bezeichnet Mark Lauren in dem Bestseller „Fit ohne Geräte“ seine Trainingsmethode als HIIT-Workout. Ebenso spricht der in Großbritannien populäre Joe Wicks von seinem Körpergewichtstraining auch als HIIT.

Was heißt denn „hochintensiv“?

Gerade bei dem HIIT-Zirkeltraining mit dem eigenen Körpergewicht ist die Frage, was eigentlich unter „hochintensiv“ verstanden wird. Denn es ist dort weder die Rede von der maximalen Sauerstoffaufnahme (VO2max), noch von einer hohen Herzfrequenz, wie bei den ursprünglichen Studien zum HIIT.

Es scheint, dass dort „hochintensiv“ gleichbedeutend mit „ziemlich anstrengend“ ist. Das ursprüngliche HIIT ist hingegen meist mehr als „ziemlich anstrengend“, es geht – beispielsweise gemessen am Maximalpuls – an die Grenzen deiner Leistungskraft.

Und an deine Grenzen zu gehen ist nichts, was du oft machen solltest. Schon gar nicht dreimal die Woche.

Aber egal wie du HIIT auch interpretieren möchtest, was hat es mit den Versprechungen auf sich? Ist HIIT vorteilhaft für den Fettabbau und Muskelaufbau?

Fettabbau: HIIT hat keinen großen Nachbrenneffekt

Fettabbau durch HIIT?
Fettabbau durch HIIT?

Das größte Versprechen, was den Fettabbau mit HIIT betrifft, ist der Nachbrenneffekt. Da HIIT Workouts – wenn sie denn ordentlich intensiv sind – dazu führen, dass du ziemlich aus der Puste kommst, hast du eine erhöhte Sauerstoffaufnahme. Und die hält über das eigentlich Training hinaus an.

In der Sportphysiologie wird dieser Effekt daher „excess postexercise oxygen consumption“, kurz EPOC, genannt. Mit der erhöhten Sauerstoffaufnahme ist ein erhöhter Energieverbrauch verbunden. So kannst du über deinem normalen Grundumsatz nach dem Training weiterhin Kalorien verbrennen. Hört sich doch erst einmal gut an, oder?

Leider wird der Nachbrenneffekt von HIIT-Workouts vollkommen überzogen dargestellt. Dies passiert immer wieder in der Fitness-Industrie. Studien werden aus dem Kontext gerissen und (absichtlich) fehlinterpretiert.

Zudem werden aufgrund von Studien Trainingsempfehlungen gegeben, obwohl die Studienlage solche Empfehlungen eigentlich gar nicht hergeben. Und die Relevanz ist für Freizeitsportler noch geringer.

Und all dies wird dann als „wissenschaftliche Trainingsmethode“ verkauft. Nicht alles, was als „evidence-based training“ betitelt wird, solltest du einfach so glauben.

Minimale Effekte werden gerne hochtrabend als neue Fitness-Revolution gepriesen. So verhält es sich auch mit dem Nachbrenneffekt eines HIIT-Workouts. Je nach Studie und Trainingsprotokoll kannst du 0 (!) bis 100 kcal mehr verbrauchen. Hurra! Ein Drittel Snickers!

Dafür musstest du dann aber so schuften, dass du den Rest des Tages höchstwahrscheinlich auf der Couch verbringst und dich gar nicht mehr bewegst. Unterm Strich hast du dann vermutlich noch weniger Kalorien verbraucht, als mit einem „normalen“ Training.

Wenn es dir darum geht, das du abnehmen möchtest, ist eine unterkalorische Ernährung sowieso wichtiger, als dein Training. Natürlich solltest du weiterhin trainieren – alleine aus gesundheitlichen Gründen. Aber auch, weil sich nur so deine Körperkomposition, also das Verhältnis von Fett zu Muskeln, verbessert.

Eine unterkalorische Ernährung ist aber schon genug Stress für deinen Körper – willst du ihn wirklich nicht noch weiter quälen, indem du zusätzlich hochintensiv trainierst? Irgendwann wird das gesundheitliche Konsequenzen haben. Mal von Motivationsproblemen ganz zu schweigen.

Ist HIIT besser für den Muskelaufbau?

Cardio-Training mit niedriger Intensität ist selbst unter Hobby-Athleten etwas unter Verruf geraten. Zumindest dann, wenn das eigentliche Ziel darin besteht Muskeln aufzubauen. Sie wollen nicht, dass ihre schwer verdienten Muskeln durch langes Laufen oder Radfahren wieder schrumpfen. HIIT soll hingegen die Muskeln vor dem Schrumpfen bewahren.

Als „Beweis“ dafür wird häufig der Unterschied zwischen dem Sprinter und dem Marathonläufer aufgezeigt. Denn ein Sprinter trainiert hochintensiv und hat eine eindrucksvolle, muskuläre Entwicklung der Beinmuskulatur vorzuweisen. Der typische Marathonläufer ist eher dünn und hat wenig Muskeln. Die Konsequenz daraus: Willst du dicke Muckis an den Beinen, dann trainiere hochintensiv und explosiv wie ein Sprinter. Stimmt das?

Das entspricht ungefähr der gleichen „Logik“, als wenn du behaupten würdest, dass man vom Basketball spielen 2,10 m groß wird. Was du im Leistungssport siehst sind Athleten, die einen genetischen Vorteil genau für diesen Sport haben – sonst hätten sie es erst gar nicht bis in den Leistungsbereich geschafft!

Wenn du kurze Strecken sprintest, dann ist eine ausgeprägte Beinmuskulatur wichtig. Wenn du aber lange Strecken – wie im Marathon – zurücklegst, ist es besser so wenig überflüssige Muskelmasse wie möglich an deinem Körper zu haben. Muskeln wiegen allerhand und würden dich geradezu ausbremsen.

Schlaufüchse argumentieren jetzt mit dem SAID-Prinzip (Specific Adaptation to Imposed Demands). Dies besagt, dass der Körper sich an dem anpasst, was du trainierst. Das heißt aber nicht, das die Anpassungserscheinungen sofort deine Körperstatur beeinflussen werden.

Du wirst nicht unbedingt wie ein Marathonläufer im Leistungsbereich aussehen, wenn du öfter mal etwas länger läufst! Genauso wenig werden deine Oberschenkel aus der Jeans platzen, weil du jetzt HIIT machst!

Das SAID-Prinzip ist viel trivialer. Es bedeutet nur, dass der Körper sich an die Anforderungen gewöhnt. So kannst du beispielsweise besser längere Strecken laufen, wenn du öfter längere Strecken läufst.

Warum du kein HIIT machen solltest, wenn du Muskeln aufbauen möchtest

Bei den hohen Intensitäten eines HIIT-Workouts kann deine Fettverbrennung nicht mehr mithalten. Stattdessen wirst du hauptsächlich Kohlenhydrate verbrennen.

Genügend Kohlenhydrate sind aber von Vorteil, wenn du Muskeln aufbauen willst. Denn volle Glykogenspeicher führen zu einem anabolen Umfeld, das dir beim Muskelaufbau zugute kommt.

Deine Glykogenspeicher sind natürlich nicht direkt nach nur einem HIIT-Workout geleert. Machst du aber regelmäßig hochintensives Training, sinkt allmählich dein Glykogenspeicher. Ein Leistungstief ist dann vorprogrammiert, wenn du nicht ordentlich Kohlenhydrate tankst.

Und was machen viele dann auch noch nach dem Training? Sie trinken einen Protein-Shake mit Zuckeraustauschstoffen, aber füllen nicht ihre Kohlenhydratspeicher wieder auf – weil Kohlenhydrate ja angeblich böse sind.

Bei niedrigen Intensitäten verbrennst du hingegen weitaus mehr Fett und sparst somit Kohlenhydrate. Auch hier solltest du natürlich den Glykogenspeicher wieder auffüllen. Jedoch läufst du nicht so schnell Gefahr, in einem Leistungstief zu kommen und sorgst zusätzlich für ein anaboles Umfeld für den Muskelaufbau.

HIIT ist Stress

Viel hilft viel?
Viel hilft viel?

HIIT stresst. Es stresst dich nicht nur, weil es so anstrengend ist, sondern es stresst auch deinen Körper. Du brauchst eine höhere Erholungskapazität, um dich vom hochintensiven Training zu regenerieren. Immer mit Vollgas zu trainieren ist nicht gesund.

Wenn du nicht gerade ein Profisportler bist, der sein Leben dem Sport anpassen kann, wird dein Schlaf, deine Ernährung nicht immer optimal für solche hohen Ansprüche an deinem Körper sein.

Und wenn dein allgemeines Stresslevel nicht optimal ist, dann wirst du langfristig gesundheitliche Probleme bekommen, wenn du deinen Körper zusätzlich auch noch ständig intensiven Trainingsstress aussetzt.

Viele halten HIIT langfristig erst gar nicht durch. Und das ist auch gut so. Das du irgendwann überhaupt keine Lust mehr auf ein hochintensives Training hast, ist nur der Selbstschutz deines Körpers, der dich vor noch mehr Unsinn bewahrt.

Höre auf deinen Körper! „Viel bringt viel“ ist nichts anderes als ein blöder Spruch.

Was du statt HIIT machen kannst

HIIT-Workouts haben eine schlechte Kosten-Nutzen-Rechnung. HIIT ist im Grunde nicht wirkungsvoller, als weniger stressige Trainingsmethoden. Möglicherweise sparst du nur ein wenig Zeit ein. Aber selbst das ist fraglich.

Warum halten trotzdem so viele Trainierende am hochintensiven Training fest? Weil sie glauben, dass nur „hartes Training“ etwas bringt. Das ich dies für Blödsinn halte, habe ich auf Stoic-Fitness schon öfter geschrieben (z.B. hier und hier). Nur weil du nicht nach einer Trainingseinheit in einer Pfütze deines eigenen Schweißes liegst, heißt das nicht, dass dein Training sinnlos war!

Wenn es um Cardio-Training geht, dann trainiere lieber mit einer nur leicht erhöhten Herzfrequenz – nicht über 80% des maximalen Pulses hinaus. So trainierst du noch im aeroben Bereich. Sollte der Puls kurzfristig über diesen Wert hinausgehen, ist das nicht schlimm. Aber dauerhaft willst du lieber unter 80% deines Maximalwertes bleiben.

Ich selbst mache lieber Slow Jogging oder lange Spaziergänge an der frischen Luft, statt intensive Cardio-Einheiten. Und selbst wenn ich die Kettlebell schwinge, oder mit dem Seil springe, dann achte ich auf die richtige Belastungszone.

Was das Krafttraining angeht machst du schon genug, wenn du dein „normales“ Muskelaufbautraining betreibst. Du brauchst kein Zirkeltraining, bei dem du so schnell wie möglich von einer Übung zur anderen hetzen sollst. Das ist für den Muskelaufbau eher kontraproduktiv. Dein Training muss trotzdem nicht lange dauern. Wenn du zu Hause mit dem eigenen Körpergewicht trainierst, reicht es schon aus, wenn du täglich 15 bis 20 Minuten etwas für deinen Körper machst.

9 Thoughts on “Warum du auf HIIT verzichten solltest”

  • Bei allem Respekt – als Sportwissenschaftler muss ich sagen, dass einige hier aufgezählte Punkte so nicht richtig sind.

    Korrekt ist sicherlich, dass ein HIIT- Workout enormen Stress für den Körper bedeutet und daher nicht zu häufig absolviert werden sollte.

    Falsch bzw. zumindest nur die halbe Wahrheit ist dagegen, dass bei niedrigen Intensitäten mehr Fett abgebaut wird.
    In relativen Zahlen stimmt dies tatsächlich – prozentual wird mehr Fett statt Kohlenhydrate zur Energiegewinnung genutzt.
    In absoluten Zahlen wird bei höheren Intensitäten jedoch mehr Fett abgebaut.
    Prozentual werden zwar mehr Kohlenhydrate als Fett genutzt, durch den insgesamt höheren Energieverbauch wird aber mehr Fett abgebaut als bei niedrigen Intensitäten.

    Der Autor wirft anderen Leuten vor, Studien falsch zu interpretieren – an diesem Beispiel sieht man jedoch, dass er selbst das gleiche Problem hat. Ziemlich unseriös…

    Letztlich gibt es genügend Studien, die zeigen, dass HIIT- Training im Rahmen eines ganzheitlichen Trainingsprogramms (z.B. in Kombination mit klassischem Cardio- und Kraft- Training) einen signifikant positiven Effekt auf Fettabbau, Muskelaufbau und die Steigerung der allgemeinen Fitness hat.

  • Hallo Yannick!

    Vielen lieben Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Dann versucht sich der „unseriöse Autor“ mal zu verteidigen 😉

    Wenn ich das richtig sehe, geht es in der Stelle im Artikel, die du kritisierst, nicht primär um die Fettverbrennung, sondern darum, dass ein HIIT-Workout zu einem allmählich sinkenden Glykogenspeicher beitragen kann. Das hast du ein wenig aus dem Zusammenhang gerissen, denn es geht überhaupt nicht darum, ob in relativen oder absoluten Zahlen mehr oder weniger Fett verbrannt wird. Und das intensive Trainingsbelastungen den Glykogenspeicher schneller leeren, ist ein alter Hut. Hier ist zum Beispiel eine Studie von 1971 (!), die dies schon besagt:
    http://www.researchgate.net/publication/18886386_Selective_glycogen_depletion_pattern_in_human_muscle_fibres_after_exercise_of_varying_intensity_and_at_varying_pedalling_rates

    Und hier eine Meta-Analyse aus dem Jahr 2019: https://digitalcommons.wku.edu/ijesab/vol2/iss11/10/

    Du sagst ja selbst, dass (richtiges!) HIIT den Körper enorm unter Stress setzt und damit hast du vollkommen recht. Daher empfehle ich weiterhin für Freizeitsportler, die etwas fitter werden, Muskeln aufbauen und Fett abbauen wollen (und insbesondere Anfänger!) kein HIIT. Studien sind immer eine Seite der Medaille – die andere ist die Lebensrealität. Und die meisten von uns brauchen nicht noch mehr Stress im Leben, sondern weniger.

    Schöne Grüße

    Meik

  • Moin Meik!

    Danke für deine Antwort!

    Selbstverständlich ist HIIT für blutige (Sport-) Anfänger nicht zu empfehlen.
    Etwa im Krafttraining gilt ja aber auch, dass Anfänger nicht gleich mit maximaler Intensität (= Gewicht und Wiederholungszahl) trainieren sollten, selbiges gilt im Cardiobereich.
    Es gilt immer, sich langsam heranzutasten! Hier hast du also grundsätzlich Recht.
    Ist aber bereits eine gewisse Grundfitness erreich, kann HIIT wie bereits erwähnt im Rahmen eines ganzheitlichen Trainingsprogramms sinnvoll sein (d.h. aber nicht, dass es zwingend erforderlich ist).

    Ich empfehle dir jedoch, körperlichen Stress und psychischen Stress zu unterscheiden.
    Sicherlich kann (hochintensiver) Sport einige Menschen in der Gesamtheit stressen.
    Die „Lebensrealität“ zeigt aber auch, dass es viele Menschen gibt, die sich gerade nach einem sehr anstrengenden Training – auch HIIT – sehr entspannt fühlen und es eine Art „Stressabbau“ (bezogen auf die Psyche) ist.
    So z.B. bei mir persönlich sowie bei vielen Menschen, mit denen ich oder Kollegen zusammenarbeiten.

    Es gibt hier also kein klares richtig und falsch.
    Man muss immer das Gesamtbild betrachten und inviduell analysieren, welche Trainingsmethoden für den jeweiligen Sportler sinnvoll sind – dies gilt im Breitensport genauso wie im Leistungssport.

    Hier pauschal allen Menschen von HIIT abzuraten und u.a. zu behaupten, man (= jeder Mensch) fühle sich danach (mental) gestresst, ist daher – so meine Meinung, die sicherlich viele Kollegen vertreten – leider falsch und nicht zielführend.

  • Hi Yannick,

    danke für dein Kommentar! Stoic-Fitness richtet sich an Freizeitsportler. Und HIIT geht an den Maximalpuls. Und das – womöglich noch mehrmals wöchentlich – Freizeitsportlern zu empfehlen, halte ich für problematisch. Wir sind ja nicht alle 23jährige Sportstudenten, sondern auch 45jährige alleinerziehende Mütter mit Job. Schaue dich mal in der Bahn oder im Schwimmbad um. Wie vielen Leuten würdest du als Sportwissenschaftler wirklich zu HIIT raten? Wahrscheinlich nur sehr wenigen.

    Ich stimme dir vollkommen zu, dass man die Sache immer individuell analysieren muss. Und als Trainer mache ich das natürlich. Aber im Internet muss ich leider auch manchmal ein wenig pauschalisieren, weil ich nicht weiß, wer alles meinen Blog liest. Meine Zielgruppe sind keine Spitzensportler. Wenn du das schon für falsch und unseriös hältst, dann rate ich dir niemals auf YouTube, TikTok und Instagram zu schauen 😉

    Ich finde es aber echt gut, dass du das Thema differenziert und kritisch betrachtest und wünsche weiterhin viel Spaß beim intensiven Training 🙂

    Viele Grüße

    Meik

  • Moin Meik!

    Dann können wir doch festhalten, dass wir uns im Grundsatz einig sind und nur deine pauschale Aussage etwas unglücklich ist. Vielleicht wäre der Titel „Warum du als Freizeitsportler auf HIIT verzichten solltest“ o.Ä. etwas präziser gewesen 🙂

    Definiert man Freizeitsportler so wie du (wenn ich es richtig verstanden haben), so haben diese eine geringe sportliche Leistungsfähigkeit. Ihnen ist daher – wie du richtigerweise sagst – HIIT nicht zu empfehlen.

    Die wissenschaftliche Definition (wobei es hier sicherlich auch verschiedene Meinungen und Definitionen gibt) von Freizeitsport bedeutet extrem vereinfacht gesagt die Abwesenheit eines Wettbewerbs. Dies kann ja aber auch für sehr leistungsfähige Menschen gelten. Hier müsste man also differenzieren und individuell analysieren.

    Ich denke, so können wir beide doch sehr zufrieden aus dieser angeregten Diskussion gehen.
    Genauso sollte ein reger Austausch laufen – was leider häufig nicht der Fall ist…

    Gruß
    Yannick

  • Werter Meik !
    Als (Freizeit)Kraftsportler bin ich beim Stöbern über deinen Artikel gestoßen. Respekt, das mal jemand die Wahrheit über diese sinnfreien Studien und Fitnesstrends schreibt. Abertausende von blutigen Anfängern quälen sich durch Trainingsanleitungen und Apps, eifern Influencern und Fitnessyoutubern nach um nach Wochen und Monaten desillusioniert mit der Chipstüte auf der Couch zu sitzen.
    Kaum einer sagt ihnen, das diese Workouts erst nach Jahren des Aufbaus und mit viel Disziplin und Ernährungsumstellung sinnvoll werden. Und kaum einer will sich auf Dauer diesem Stress unterwerfen. Wir reden hier von Freizeitsportlern im Wortsinn, die in ihrer Freizeit Sport machen wollen und nicht ihr Leben dem Sport anpassen. Alles andere ist Wettkampf, wenn nicht gegen andere, sondern auch gegen sich selbst.
    Und diejenigen, die mehr wollen, holen sich ihre Infos nicht im Netz sondern bei ihren Trainern.
    Wenige Fitness Youtuber sind so ehrlich wie z.B. Simon Teichmann, der mal ein Video veröffentlicht hat „ Warum du nie so aussehen wirst wie ich ”.
    Und auch ein Mark Lauren lebt von seinen Büchern und Programmen.
    HIIT war bei mir nach zwei Wochen raus, lieber langsame Progression bei Wiederholungen und Gewichten und vor allem den Spaß nicht vergessen. Schließlich geht es um unsere Freizeit.
    Abschließend zu den aberhunderten Studien, die durchs Netz geistern. „Traue keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast”….

    Gruß Thomas

  • Hallo Thomas,
    vielen Dank für deinen Kommentar. Es stimmt was du sagst. Ich habe wöchentlich Kontakt zu Leuten, die als Freizeitsportler so trainieren, als seien sie Profisportler. Einfach nur, weil es ihnen von der Fitnessindustrie so gezeigt oder im Netz vorgelebt wird. Meistens endet das in Frustration und Stress – manchmal sogar in Verletzungen und gesundheitlichen Problemen.

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